Auf Herzwandler sprachen wir schon über verschiedene Ausprägungen einer Beziehung — darunter positive Beziehungen, polyamore Beziehungen und toxische Beziehungen. Parallel dazu ging es auch oft um Ängste, die sich über verschiedene, nicht dienliche Glaubenssätze ausdrücken. Umstände akzeptieren und Ängste auf natürliche Weise loszulassen ist schließlich der Weg der Transformation.
Eine ganz spezielle Sorte Angst kann sich jedoch eben genau beim Thema Beziehungen äußern. So schließt sich der Kreis zwischen Liebe, Akzeptanz und Ängsten vollumfänglich. Über die Angst sich zu binden soll es uns hier detaillierter gehen.
Hinweis: Der vorliegende Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und ersetzt keineswegs medizinischen oder therapeutischen Rat. Bei gesundheitlichen Beschwerden oder Fragen sollte immer ein qualifizierter Gesundheitsdienstleister oder Therapeut konsultiert werden.
Inhalte
Was ist Bindungsangst?
Frau Stefanie Stahl ist Psychotherapeutin mit Spezialisierung auf Bindungsängste und definiert Bindungsangst wie folgt:
[Bindungsangst ist] “die Angst eines Menschen, sich auf eine tiefe und exklusive Liebesbeziehung einzulassen” [AOK.de]
Uns geht es vorliegend daher nicht um die Bindung zu Tieren, Orten oder freundschaftlichen Beziehungen. Es geht ganz gezielt um romantische Liebesbeziehungen.
Wie äußert sich die Angst sich zu binden konkret?
Es ist nicht so, dass Menschen mit Bindungsängsten keine Beziehung zulassen würden. Sie gehen womöglich sogar oft Beziehungen ein und erkennen die Mehrwerte, die sie ihnen bietet.

Schließe Frieden mit dir
Für sie kommt allerdings zeitnah ein Punkt, bei dem es “zu viel” wird. Das können verschiedene Situationen sein:
- Die Frage, ob man in eine gemeinsame Wohnung zieht
- Der Heiratsantrag des Partners
- Ein gemeinsames Kind
- Zu häufige Kontaktaufnahmen
Viele dieser Punkte sind für Menschen ohne Bindungsängste womöglich sehr willkommen, da sie das Miteinander intensivieren. Für Menschen mit Bindungsängsten sind sie jedoch ein Grund, die Beziehung zu beenden.
Was sind die Ursachen von Bindungsangst?
Doch wie kommt es nun zu den vorgenannten Symptomen. Menschen, die sich nicht gern binden, können zunächst einmal rein weltlich motiviert sein — beispielsweise durch einen Job, der ihnen die Freiheit bietet zu reisen und die Welt zu entdecken. Ein Partner, der ihnen abfordert, ein solches Gut aufzugeben, ist dann schlichtweg nicht passend. Hier muss man nicht von Bindungsängsten sprechen.
Wenn jedoch eine Person gern eine Beziehung führen und sogar den dafür passenden Partner gefunden hat, und sich dennoch von ihm trennt, liegen die Gründe woanders. Folgende Umstände können vorliegen:
- Mangelnde Stabilität im Kindeselter (das Elternhaus war kein “sicherer Hafen”)
- Sehr häufige Beziehungsdramen (Fremdgehen eines Partners, o.ä.)
- Emotionaler Verrat durch eine nahestehende Person (auch Freunde, die Vertrauen missbraucht haben, etc.)
Auch Abwandlungen und Mischformen sind denkbar und verbreitet.
Wie lassen sich Bindungsängste auflösen?
Bei jeder Angst ist folgende Frage zentral:
“Woran muss ich fest glauben, um mich so zu fühlen, wie ich mich gerade fühle?”
Was ist damit gemeint. Nun, kein Gefühl das Du jemals empfunden hast wurde dir von außen auferlegt. Im Außen mag sich ein Anlass abspielen, damit Du dich auf eine bestimmte Weise fühlst. Doch Du allein warst und bist stets Urheber deines Gefühls. Wäre es anders, müsste jeder Mensch das selbe empfinden, wenn etwas bestimmtes im Außen passiert. Das ist nicht der Fall.

Verbindung leben
Du darfst dich also konkret Fragen: “Warum empfinde ich so, wie ich es tue?”. Die Antworten können mannigfaltig sein. Möglich wären folgende Sichtweisen, die Du aufrecht erhältst:
- “Ich wurde einmal enttäuscht, also wird es in jedem Fall wieder passieren.”
- “Ich würde das nächste Mal genauso reagieren wie früher.”
- “Ich bin direkt abhängig davon, dass sich Menschen auf eine bestimmte Weise verhalten, damit es mir gut geht.”
- “Ich kann nur mit Menschen zu tun haben, die genau das tun, was ich will.”
- “Ich werde nie in der Lage sein mein Innenleben mit jemandem zu teilen.”
- “Zu teilen was in mir vorgeht stellt eine große Gefahr für mich dar.”
- “Ich möchte nichts über mich lernen, sondern genau so bleiben wie ich bin.”
- “Mein aktueller Schmerz ist garantiert geringer als der, den ich empfinden würde, wenn ich mich selbst erkenne. Ich scheue jede Alternative zum Status Quo und arrangiere mich lieber mit meinem derzeitigen Leid.”
All diese Antworten sind nur Beispiele. Sie zeigen aber auf, was Menschen häufig denken und unbewusst glauben. All dies sind jedoch Irrglauben, die nur für denjenigen wahr sind, der diese Überzeugung trägt. Werde dir diesen Glaubenssätzen bewusst. Dann kannst Du sie als sinnlos erkennen und wachsen.
Das kleine Fazit zur Bindungsangst
Jede Angst hat einen Ursprung in deinem Selbst. Sie ist ok, denn sie beschützte dich eine ganze Zeit lang vor etwas, das dir nicht noch einmal zustoßen sollte. Es mag paradox wirken, doch deiner Angst zu folgen ist nun die Voraussetzung dafür, keine Angst zu haben. Erkenne, dass etwas, das einmal eine Funktion hatte, heute keine mehr haben muss. Du bist längst stärker als das woran Du noch glaubst.
Ein Partner ist ein echtes Geschenk. In Beziehungen kannst Du dich erfahren, reflektieren und wachsen. Gleichzeitig erlebst Du in der Nähe zu einer anderen Person sehr viel mehr Gutes als Du womöglich denkst. Birg ein enges Miteinander ein Risiko? Selbstverständlich. Doch das viel höhere Risiko ist, dein Leben allein zu verbringen. Mit 90 Jahren würdest Du das mehr bereuen, als einmal mehr enttäuscht worden zu sein. Jedes Risiko ist eine enorme Chance — ergreif Sie!
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Über den Autor
Dieser Artikel wurde mit sehr viel Sorgfalt verfasst von:
- Promovierter Wissenschaftler
- Spiritueller Berater seit 2010
- Autor mehrerer spiritueller Bücher
- Achtsamkeitstrainer
- Ausgebildeter Meditationslehrer
- Zertifizierter Quantenheiler
- Hypersensitive Person (HSP)
- Kontakt: erik@herzwandler.net