Was ist eigentlich Liebe? Das mag man sich beim Blick auf die heutige Dating-Kultur fragen. Hat sich geändert was wir im anderen sehen, welche Gefühle entstehen oder nicht entstehen? Mit Sicherheit hat sich der Verschleiß der Dating-Partner geändert, den viele Menschen im Boom der Online-Dating-Welt per Tinder, Lovoo und Finya erleben. Jeder ist überall angemeldet und chattet mit jedem — damit ihm nichts entgeht?

Sicher ist eins, wer zu oft Dates hat, d.h. zu viele Dates in zu kurzer Zeit führt, beginnt in Schemen zu agieren und in Checklisten zu denken. Er verstumpft. Das Gefühl sich darauf zu freuen jemanden zu treffen, wie es wohl sein wird, all das ist zwar noch da, nimmt aber eine Form an die man irgendwann so sehr gewohnt ist, dass das Kennenlernen eines neuen Menschen eine weitaus weniger aufregende Komponente in sich trägt. Doch ist das alles, was es dazu zu sagen gibt?

Studie bestätigt: Online-Dating wird immer beliebter

Bis hier hin könnte man sagen: Online-Dating ist eigentlich nicht sinnvoll. Zu viele Menschen, zu viele oberflächliche Gespräche, zu viel Routine, zu wenig Liebe für die Liebe. Doch hat die Online-Welt nicht auch Vorteile? Ließe sich mit den neuen Möglichkeiten nicht auch sehr achtsam umgehen? Verspricht sich nicht doch ein ungemein großes Potenzial? Schauen wir einmal genauer hin.

Nun, hier kommt beispielsweise eine Studie der Stanford University ins Spiel. Die Forscher Michael Rosenfeld und Sonia Hausen fanden heraus, dass Online-Dating seit 2017 zur am häufigsten gewählten Methode für heterosexuelle Paare in den USA geworden ist, um einen Partner zu finden, siehe folgendes Diagramm.

Diagramm: Kennenlern-Orte von 1940 bis 2020

Wie im Diagramm ersichtlich wird, sinkt seit 1990 die Anzahl der Menschen, die sich über Freunde getroffen haben, exponenziell nach unten, während die Anzahl derer, die sich online kennenlernen, exponenziell steigt. Etwa 2010 gaben sich beide Messreihen noch die Hand. Doch seither steigt die Anzahl derer, die sich dem Online-Dating anvertrauen, weiter rapide an. Derzeit lernen sich etwa 40% aller Paare online kennen. Seit 2017 lernt man sich online sogar öfter kennen als in Restaurants, Cafés oder anderen Orten.

Diese Erkenntnis unterstreicht die zunehmende Bedeutung und Popularität des Online-Datings in der modernen Gesellschaft. Es muss also etwas überaus Positives haben, sich online kennenzulernen. Schauen wir daher einmal genauer hin.

Wenn der Körper abhanden kommt

Viele Menschen, die noch ohne Internet aufgewachsen sind, erzählen manchmal ihre Geschichten. So haben sie ihren heutigen Ehepartner womöglich damals in der verregneten Bushaltestelle kennengelernt, als er ihr einen Schirm aufspannte. Solche Geschichten wird es in der Form im Netz nicht geben. Ist es wichtig? Für manche Menschen schon. Sie schwören darauf den anderen zu sehen, da sie sich so ein Bild von der Art und Weise der Bewegungen, des Blickes, der Stimme und der Umgangsformen machen können.

Doch warum erfreuen sich so ungemein viele Menschen zunehmend daran, sich eben genau nicht offline kennen zu lernen. Zunächst einmal ist nicht jeder Mensch so offen, einen wild fremden Menschen auf der Straße anzusprechen — und sei es nur weil die Ungewissheit im Raum steht, ob man sofort eine Abfuhr bekommt, da der andere vergeben oder einfach völlig uninteressiert an der eigenen Person ist.

Vielleicht steckt aber noch mehr dahinter. Halten wir uns die Vorteile des Offline-Datings noch einmal genau vor Augen. Der eine mag es vorziehen, die Bewegungen des anderen genau beobachten zu können. Doch was, wenn man selbst eher unsicher ist, nicht weiß wie man sich verhalten, sich bewegen, seinen Blick und seine Stimme selbstbewusst einsetzen sollte. Was, wenn man zur Kompensation der eigenen Unsicherheit eher desinteressiert wirkt, den anderen aber gar nicht verprellen möchte?

Ja, Online-Dating nimmt den Körper fast vollumfänglich aus der ersten Betrachtung heraus. Das mag negativ für denjenigen sein, der sich gern auf seinen ersten Live-Eindruck stützt. Positiv ist es jedoch nicht nur für den, der wenig Selbstwert hat. Es kann auch ungemein nützlich sein für Menschen, die einfach tatsächlich die inneren Werte eines Menschen kennenlernen möchten — denn fast nur auf die kann man sich online stützen.

Die inneren Werte als Kern des textbasierten Datings

Wer sich nur über Gespräche kennenlernt darf zweifelsohne zunächst mit einer überzeugenden ersten Nachricht anreisen, um neben “Hey” und “Wie geht’s?” positiv aufzufallen. Auch der stilvolle Einsatz von Smileys ist angebracht und punktet. Doch wer diese erste Hürde gemeistert hat — die durchaus trainierbar ist — lernt einen Menschen sofort an den Stellen kennen, für die man sich wirklich interessiert. Eine Frage, so unpassend sie im realen Leben klingen würde, geht einem im Netz viel leichter über die Tasten als im Café über die Lippen.

Hinzu kommt, dass zumindest empathische Mensch sehr wohl zwischen den Zeilen lesen können. Auf Mimik und Gestik sind Menschen mit großem Einfühlungsvermögen nicht stark angewiesen. Nicht nur was, sondern auch wie jemand schreibt kann sehr aufschlussreich sein. Die inneren Werte lassen sich bei zwei Menschen mit Empathie daher sehr gut abklopfen — und genau diese Werte sind es, die langfristig in einer Beziehung ohnehin wichtiger sind.

Die Enthemmung als Stolperfalle des Kennenlernens

Was eine positive Seite hat, hat natürlich auch gern eine negative. Wer sich online viel traut, traut sich dort womöglich auch Dinge, für die er sich im realen Leben zurecht zurückgenommen hätte. Nicht zu wissen, wen man genau vor sich hat, kann selbstverständlich ein Grund sein, sich auch online zurück zu ziehen. Wichtig ist daher, sich bei aller Offenheit und Vollständigkeit des Profils auch zu Eigen zu machen, sensible Informationen nur an diejenigen weiter zu geben, die es auch sehen sollen. Freundschaftsanfragen und Privatsphäre-Einstellungen sollten ausreizend genutzt werden.

Persönlichkeitstests als Einschränkung des Seins

Einer der Vorteile des Online-Datings ist zweifelsohne die Auswahl an Mitgliedern. Ein jeder Filter, der vor dieser großen Auswahl steckt, kann einerseits als positiv wahrgenommen werden — dann erwartet man anschließend mehr Menschen, die eher zu einem passen. Er kann aber auch eine radikale Einschränkung der Freiheit der Portalnutzung sein.

Persönlichkeitstests werden von vielen Menschen nun als Vertreter der positiven Filter gesehen. Kritisch hinterfragen sollte man jedoch, ob ein standardisierter Prozess, einen hoch individuellen Menschen in eine vordefinierte Schublade zu pressen, ein Vorteil des Datings im Netz darstellt. Eine womöglich sinnvollere Nutzung des Netzes zum Zwecke des Kennenlernens passender Menschen ist das Aufsuchen einer Singlebörse, in der sich insgesamt nur Menschen treffen, die sich gewisse Grundeigenschaften zuschreiben, wie beispielsweise ein authentisches Auftreten, eine empathische Herz-Zentriertheit oder eine ökologische Grundhaltung. Anschließend kann jeder Einzelne für sich erfühlen, ob sein virtueller Gegenüber sich für ein Date eignet oder nicht.

Ein Kompromiss wiederum kann darin bestehen, eine Partner-Plattform zu suchen, die sich in der Ausrichtung auf die Menschen konzentriert, die man grundsätzlich finden möchte, und dann darin Persönlichkeitstests nutzt, um den Personenkreis weiter einzugrenzen. Das Ergebnis eines solchen Tests kann dann als Inhalt des Austausches zwischen Mitgliedern fungieren, ohne sie darauf zu reduzieren.

Sicherheit und Datenschutz beim Online-Dating

Sicherheit geht vor – auch und besonders beim Dating. Achte auf:

  • Technische Basis: Die Plattform sollte verschlüsselt arbeiten und aktuelle Sicherheitsstandards einhalten.
  • Anonymität wahren: Persönliche Daten erst dann preisgeben, wenn Vertrauen gewachsen ist.
  • Warnsignale erkennen: Emotionale Schnellstarts, Geldanfragen oder diffuse Geschichten sind oft Hinweise auf Manipulation.
  • Sichere Treffen: Wähle öffentliche Orte und informiere Freunde. Vertraue Deinem Gefühl – immer.

Das kleine Online-Dating-Fazit

Online-Dating ist kein Ersatz für echte Begegnung. Es ist eine Form davon – mit eigenen Spielregeln, Chancen und Stolpersteinen. Was daraus wird, hängt davon ab, wie bewusst Du Dich einbringst.

Bleib offen – und klar. Sei Du selbst – und erlaube anderen dasselbe. Achte Grenzen – und erweitere Deinen Horizont. Das Netz ist weit – aber Herzverbindungen spannen sich nicht digital. Sie beginnen dort, wo Du Dir selbst ehrlich begegnest. Alles Weitere folgt von dort aus.

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Wichtiger Hinweis — Psychotherapeutische Maßnahmen sind oft sinnvoll und notwendig. Sobald Du feststellst, dass Du einen Leidensdruck (beispielsweise durch eine Depression oder einen Burnout oder andere Themen) verspürst, ist ein Gespräch mit einem professionellen Psycho-Therapeuten dringend angezeigt. Spirituelle "Selbstverbesserung" ist hier nicht ratsam. Der Grund ist, dass Spiritualität im Falle psychischer Erkrankungen oft als Zuflucht und damit der Vermeidung dient. Gleichzeitig können sich Deine Symptome verschlimmern, denn es gibt einen Grund, weshalb Du Deine aktuellen Erschwernisse in Dir trägst. Bitte unterschätze daher nicht, was ein Psycho-Therapeut für Dich tun kann.

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  • Spiritueller Berater seit 2010
  • Autor mehrerer spiritueller Bücher
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Letzte Prüfung dieses Beitrags: 10. April 2025

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