Was ist eigentlich Liebe? Das mag man sich beim Blick auf die heutige Dating-Kultur fragen. Hat sich geändert was wir im anderen sehen, welche Gefühle entstehen oder nicht entstehen? Mit Sicherheit hat sich der Verschleiß der Dating-Partner geändert, den viele Menschen im Boom der Online-Dating-Welt per Tinder, Lovoo und Finya erleben. Jeder ist überall angemeldet und chattet mit jedem — damit ihm nichts entgeht?
Sicher ist eins, wer zu oft Dates hat, d.h. zu viele Dates in zu kurzer Zeit führt, beginnt in Schemen zu agieren und in Checklisten zu denken. Er verstumpft. Das Gefühl sich darauf zu freuen jemanden zu treffen, wie es wohl sein wird, all das ist zwar noch da, nimmt aber eine Form an die man irgendwann so sehr gewohnt ist, dass das Kennenlernen eines neuen Menschen eine weitaus weniger aufregende Komponente in sich trägt.
Bis hier hin könnte man sagen: Online-Dating ist eigentlich nicht sinnvoll. Zu viele Menschen, zu viele oberflächliche Gespräche, zu viel Routine, zu wenig Liebe für die Liebe. Doch hat die Online-Welt nicht auch Vorteile? Ließe sich mit den neuen Möglichkeiten nicht auch sehr achtsam umgehen? Verspricht sich nicht doch ein ungemein großes Potenzial? Schauen wir einmal genauer hin.
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Wenn der Körper abhanden kommt
Viele Menschen die noch ohne Internet aufgewachsen sind erzählen manchmal ihre Geschichten. So haben sie ihren heutigen Ehepartner womöglich damals in der verregneten Bushaltestelle kennengelernt, als er ihr einen Schirm aufspannte. Solche Geschichten wird es in der Form im Netz nicht geben. Ist es wichtig? Für manche Menschen schon. Sie schwören darauf den anderen zu sehen, da sie sich so ein Bild von der Art und Weise der Bewegungen, des Blickes, der Stimme und der Umgangsformen machen können.

Wohlige Distanz
Doch warum erfreuen sich so ungemein viele Menschen zunehmend daran, sich eben genau nicht offline kennen zu lernen. Zunächst einmal ist nicht jeder Mensch so offen, einen wild fremden Menschen auf der Straße anzusprechen — und sei es nur weil die Ungewissheit im Raum steht, ob man sofort eine Abfuhr bekommt, da der andere vergeben oder einfach völlig uninteressiert an der eigenen Person ist.
Vielleicht steckt aber noch mehr dahinter. Halten wir uns die Vorteile des Offline-Datings noch einmal genau vor Augen. Der eine mag es vorziehen, die Bewegungen des anderen genau beobachten zu können. Doch was, wenn man selbst eher unsicher ist, nicht weiß wie man sich verhalten, sich bewegen, seinen Blick und seine Stimme selbstbewusst einsetzen sollte. Was, wenn man zur Kompensation der eigenen Unsicherheit eher desinteressiert wirkt, den anderen aber gar nicht verprellen möchte?
Ja, Online-Dating nimmt den Körper vollumfänglich aus der ersten Betrachtung heraus. Das mag negativ für denjenigen sein, der sich gern auf seinen ersten Live-Eindruck stützt. Positiv ist es jedoch nicht nur für den, der wenig Selbstwert hat. Es kann auch ungemein nützlich sein für Menschen, die einfach tatsächlich die inneren Werte eines Menschen kennenlernen möchten — denn fast nur auf die kann man sich online stützen.
Die inneren Werte als Kern des textbasierten Datings
Wer sich nur über Gespräche kennenlernt darf zweifelsohne zunächst mit einer überzeugenden ersten Nachricht anreisen, um neben “Hey” und “Wie geht’s?” positiv aufzufallen. Auch der stilvolle Einsatz von Smileys ist angebracht und punktet. Doch wer diese erste Hürde gemeistert hat — die durchaus trainierbar ist — lernt einen Menschen sofort an den Stellen kennen, für die man sich wirklich interessiert. Eine Frage, so unpassend sie im realen Leben klingen würde, geht einem im Netz viel leichter über die Tasten als im Café über die Lippen.

Persönliches Kennenlernen
Hinzu kommt, dass zumindest empathische Mensch sehr wohl zwischen den Zeilen lesen können. Auf Mimik und Gestik sind Menschen mit großem Einfühlungsvermögen nicht stark angewiesen. Nicht nur was, sondern auch wie jemand schreibt kann sehr aufschlussreich sein. Die inneren Werte lassen sich bei zwei Menschen mit Empathie daher sehr gut abklopfen — und genau diese Werte sind es, die langfristig in einer Beziehung ohnehin wichtiger sind.
Die Enthemmung als Stolperfalle des Kennenlernens
Was eine positive Seite hat, hat natürlich auch gern eine negative. Wer sich online viel traut, traut sich dort womöglich auch Dinge, für die er sich im realen Leben zurecht zurückgenommen hätte. Nicht zu wissen, wen man genau vor sich hat, kann selbstverständlich ein Grund sein, sich auch online zurück zu ziehen. Wichtig ist daher, sich bei aller Offenheit und Vollständigkeit des Profils auch zu Eigen zu machen, sensible Informationen nur an diejenigen weiter zu geben, die es auch sehen sollen. Freundschaftsanfragen und Privatsphäre-Einstellungen sollten ausreizend genutzt werden.
Persönlichkeitstests als Einschränkung des Seins
Einer der Vorteile des Online-Datings ist zweifelsohne die Auswahl an Mitgliedern. Ein jeder Filter, der vor dieser großen Auswahl steckt, kann einerseits als positiv wahrgenommen werden — dann erwartet man anschließend mehr Menschen, die eher zu einem passen. Er kann aber auch eine radikale Einschränkung der Freiheit der Portalnutzung sein.
Etwas später…
Persönlichkeitstests werden von vielen Menschen nun als Vertreter der positiven Filter gesehen. Kritisch hinterfragen sollte man jedoch, ob ein standardisierter Prozess, einen hoch individuellen Menschen in eine vordefinierte Schublade zu pressen, ein Vorteil des Datings im Netz darstellt. Eine womöglich sinnvollere Nutzung des Netzes zum Zwecke des Kennenlernens passender Menschen ist das Aufsuchen einer Singlebörse, in der sich insgesamt nur Menschen treffen, die sich gewisse Grundeigenschaften zuschreiben. Anschließend kann nur jeder Einzelne für sich erfühlen, ob sein virtueller Gegenüber sich für ein Date eignet oder nicht.
Das kleine Online-Dating-Fazit
Online-Dating macht Sinn. Man hat eine Auswahl von Menschen deren Interessen-Vielfalt man von Beginn an mit den eigenen vergleichen kann. Vor allem aber traut man sich online eben doch einmal mehr jemanden anzusprechen. Wer den Dating-Dschungel achtsam erlebt, und sich nicht als Item im Katalog begegnet und desinteressiert weiterblättert, kann echte Vorteile beim behutsamen Kennenlernen derjenigen Menschen für sich mitnehmen, die ihm in den Weiten der Stadt so nicht gegeben sind. Schließlich verbietet das erste Date im Netz nicht das persönliche Treffen in der realen Welt. Von Herzen viel Spaß beim achtsamen Online-Daten!
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Über den Autor
Dieser Artikel wurde mit sehr viel Sorgfalt verfasst von:
- Spiritueller Berater
- Autor mehrerer spiritueller Bücher
- Transformations- und Achtsamkeitstrainer
- Ausgebildeter Meditationslehrer
- Zertifizierter Quantenheiler
- Voll-Empath
- Hypersensitive Person (HSP)