Eine bodenständige Sicht auf Reinkarnation und frühere Leben

Ein Thema, welches schon sehr oft Gegenstand von Büchern, Dokumentationen und dem Volksmund wurde, ist Reinkarnation. Es existieren hierzu jedoch die verschiedensten Hypothesen, viele davon beinhalten Widersprüche, welche die jeweilige Theorie bereits widerlegen. Dieser Beitrag möchte eine nüchterne Ansicht beisteuern.

Zweig aus Baum, ich und das letzte Leben

Ein Zweig von vielen

Was sind verbreitete Missverständnisse zum Thema Reinkarnation?

Zur Wiedergeburt existieren grundliegend verschiedene Ansätze. Identifizieren wir daher zunächst drei große Gruppen von Denkgebäuden zu diesem Thema.

Die atheistische Perspektive

Sehr viele Menschen zweifeln das Thema Wiedergeburt von Grund auf an. Sie empfinden das Bewusstsein als Folge der evolutionären Reife des Gehirns — der Körper erzeugt das Bewusstsein, und wenn der Körper weg ist, ist auch das Bewusstsein fort. Daher könne es auch nicht noch einmal geboren werden, und entsprechend kann es auch noch nie vorher gelebt haben. Diese Perspektive ist im spirituellen Kontext nicht realistisch.

Die Perspektive der Pop-Kultur

Eine andere Sicht, die wohl von den meisten Anhängern letztlich nicht ernst genommen wird, ist die, dass die Energie jeder Form von Leben in seiner Komplexität identisch ist. Sie bangen daher um eine Wiedergeburt als Schildkröte oder sind gar überzeugt im letzten Leben ein Krokodil gewesen zu sein. Auch Perspektive kann im spirituellen Sinne nicht als realistisch betrachtet werden.

Die spirituell-simplistische Sicht

Viele spirituelle Menschen stellen sich nun vor, ihre jetzige Persönlichkeit (Ego) hat so wie sie heute existiert “in” einem anderen Körper bereits gelebt. Sie gehen davon aus, zwischen Seele und Persönlichkeit gibt es eine klare 1:1-Beziehung, und die Seele inkarniert nach dem Ableben des Körpers weiter in das nächste Embryo und hat dort die gleiche Persönlichkeit, wie innerhalb des letzten Daseins, kann sich nur nicht erinnern. Das ist zwar spirituell denkbar, jedoch wissenschaftlich gesehen ebenso wenig wahrscheinlich wie die zuvor genannte Perspektive.

Die spirituell gereifte Sicht

Versuchen wir, das Thema Reinkarnation über das Herz zu sichten, erhalten wir womöglich eine andere Vorstellung. Wir wissen: Alles ist “Hier und Jetzt”. Das bedeutet, dass Reinkarnation (wie jede sequenzielle Form der Wahrnehmung, die Raum und Zeit beinhaltet), eine Illusion ist. Jede Existenzform findet zeitgleich statt — und so auch die Erfahrungen der Seele, die sie auf Erden und anderswo macht. Letzteres schließt andere Dimensionen mit ein.

Der restliche Inhalt dieses Artikels ist unter Einnahme der letztgenannten, spirituell gereiften Perspektive geschrieben. Der Leser sollte für sich selbst entscheiden, ob sich die folgenden Informationen für ihn stimmig anfühlen oder nicht.

Wie können wir Reinkarnation konkret betrachten?

Werden wir etwas genauer. Wenn etwas wieder inkarnieren soll, was inkarniert denn dann überhaupt?

Eine Seele ist kein Mantel, der einem toten Körper abgenommen und einem neuen wieder angezogen wird. Eine jede Seele ist ein ungemein hoch strukturiertes, mit einer hohen Informationsdichte angereichertes, energetisches Feld, welches zur vollen Empfindungsfähigkeit in unserer materiellen Welt die Verkörperung benötigt, durch diese aber auch eingeschränkt wird. Was ist damit gemeint?

Nötig sind Verkörperungen für bestimmte Lernvorgänge, die in nicht-materieller Existenz so nicht möglich wären. Einschränkend sind Verkörperungen jedoch durch die begrenzte Kapazität der Gehirne der Menschen in ihrer aktuellen körperlich-evolutionären Entwicklung. Es gibt mehr das wahrgenommen werden könnte als das menschliche Gehirn derzeit im Stande ist wahrzunehmen.

Symbol Recycling und Reinkarnation

Informations-Recycling

Das alles klingt womöglich irrelevant für das Thema Wiedergeburt — ist es aber nicht. Es ist notwendig zu verstehen, was eine Seele nicht ist, und vor allem wozu sie überhaupt inkarniert. Die nächst logische Frage ist: wie ist das Verhältnis zwischen Seele und Körper?

Das Seele-Körper-Verhältnis

Erinnern wir uns daran, dass alles im Universum im “Hier und Jetzt” stattfindet, dann wird klar, dass eine Seele, die mehrere Inkarnationen erlebt, auch mehrere Verkörperungen (gleichzeitig) erfahren kann.

Doch wie schaut es von der anderen Seite aus? Wieviele Seelen können zeitgleich in einem Körper inkarniert sein?

Die Literatur der Pop-Kultur ist voll von Anekdoten über Besetzungen. Auch wissen wir aus der Psychologie, dass es die multiple Persönlichkeitsstörung gibt. Beides legt nahe, dass mehrere Seelen tatsächlich in einem Körper inkarniert sein könnten, richtig?

Kopf aus Draht

Weit entwickelte Empfindungsapparate

Nein, das ist nicht der Fall. Eine Seele kann sich mannigfaltig erfahren — auch unter der selbst erschaffenen Illusion, gespalten oder “besetzt” zu sein. Beides sind jedoch Konstrukte, die innerhalb der jeweiligen Seelen-Inkarnation stattfinden. Mit anderen Worten: “Du füllst Dich immer voll aus”.

Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass man nicht in der Lage sein kann, höhere Sinne zu verwenden, um bestimmte Informationen wahrzunehmen. Auch kann man, wie in einem Channeling, diese Informationen das eigene Alltagsbewusstsein durchströmen lassen. Doch auch das findet jeweils innerhalb des physisch inkarnierten Selbst dieser Seele statt, und nie gegen sie.

Wie und warum inkarnieren Seelen?

Eine Seele kann sich entscheiden, am irdischen Inkarnationszyklus teilzunehmen, und bestimmte Anteile (Aspekte) von sich selbst auf der Erde Erfahrungen machen zu lassen. Diese Aspekte inkarnieren gemäß dem energetischen Resonanzgesetz dort, wo sie zu sich selbst ähnliche Merkmale vorfinden.

Das bedeutet, ein Seelen-Aspekt inkarniert bei einer Familie, bei der die Seelen-Aspekte der leiblichen Eltern etwa so strukturiert sind, wie sie selbst. Bei der Geburt kopiert sie wesentliche Energiemuster der Eltern, die sie für die Reifung anfangs benötigt, und wird anschließend damit beginnen die Vorzüge der Körperlichkeit zur Anreicherung der Seele zu nutzen, zu welcher der inkarnierte Seelenaspekt gehört.

Pascal Voggenhuber, ein in der Schweiz sehr bekanntes Medium und Autor mehrerer Bücher, hat hierzu einmal folgende Metapher verwendet: Die vom Brot-Teig und den Brötchen. Eine Seele ist der Brot-Teig, aus dem sich viele Brötchen backen lassen. Diese Brötchen ziehen in die materielle Welt, um auf ihren Streifzügen den Brot-Teig anzureichern. Irgendwann ziehen sich die Brötchen wieder zurück und sind wieder eins mit dem Brot-Teig.

Der “Brot-Teig” selbst ist zwar eigentlich keine Seele sondern eine Überseele, aber ein “Über-Brot-Teig”, würde die Metapher sprengen. Das Konzept der Überseelen meint jedoch eine Art Seelenverbund, zur gemeinsamen Aufarbeitung von Karma. Wichtig ist, dass Aspekte einer größeren Seele inkarnieren, um bestimmte Erfahrungen zu machen.

Neue und alte Erinnerungen und Erfahrungen sind in der Seele gespeichert und können von jedem ihrer Teile abgerufen werden. Auf diese Weise kommen unterschwellige Erinnerungen aus “anderen Leben” zustande.

Was ist demnach Re-Inkarnation?

Fassen wir bis hierhin zusammen: Eine Seele schickt einen Teil von sich auf die materielle Welt um sich selbst zu bereichern. Täte sie das zum ersten Mal, würde sie nicht dort stehen, wo sie steht. Sie kann sich nicht zurück entwickeln, da sie stets dort inkarniert, wo sie Ähnlichkeitsmerkmale vorfindet. So kann sie eine Art Treppe hinauf laufen. Alles was folgt, und was durchaus auch Stagnation bedeuten kann, ist dem freien Willen überlassen, der durch die Seele nie verletzt wird.

Nach dem Tod des physischen Körpers wird der inkarnierte Seelen-Aspekt wieder eins mit der Seele. Viele Menschen stellen es sich so vor, als würde der Körper “die Seele loslassen”. Exakter wäre jedoch: die Seele verliert den Körper. Denn alles was ist, ist Bewusstsein. Bewusstsein ist Energie. Materie ist hoch strukturierte Energie. Stirbt ein Körper, geht nichts verloren, schon gar nicht das Bewusstsein, denn das war bereits vorher da.

Was hat Wiedergeburt mit den Genen zu tun?

Es bleibt die Frage, welchen Einfluss die leiblichen Eltern bei der Weitergabe bestimmter Eigenschaften haben. Ist nicht alles erblich bedingt? Regelt der Bauplan unserer Gehirnbahnen nicht, wie die Grundvoraussetzungen unseres Charakters strukturiert sind?

Die letzte Frage können wir zum Großteil sogar mit “Ja” beantworten, aber dass eine Seele in genau diesem Gehirn (Körper) inkarniert, ist keinesfalls Zufall, und daher können wir die vorletzte Frage klar mit “Nein” beantworten. Unser Charakter ist nicht die Folge unserer Gene, sondern unsere Seele sucht sich die zu ihrem “Charakter” kompatiblen Gene.

Neuronen innerhalb des Gehirns

Clevere Mittel zum Zweck

Doch was ist mit der Rolle der Eltern? In ein und der selben Familie können die Kinder sehr unterschiedlich ausfallen. Das eine fast ein Universal-Genie, das andere mit extremer Begabung für eine ganz bestimmte Sache, das dritte womöglich sehr durchschnittlich. Wir erben unsere Charaktereigenschaften nicht von unseren Eltern — nicht einmal einen Teil davon. Wir beerben uns selbst, und werden auf Basis unserer karmischen Vorbelastung in die Familie geboren, die zu uns passt.

James A. Long fasst in seinem Buch “Bewusstsein ohne Grenzen: Der Mensch und die Lebensgesetze” auch die Erbinformationen der DNA als energetische Kombinationen auf; ein Zitat aus dem Buch:

“Alles, was wir als Vererbung ansehen, ist nichts anderes als der Prozeß eines sich wiederverkörpernden menschlichen Egos, das sich für eine Lebensspanne ins Dasein bringt durch die Vermittlung der Eltern, die selbst gewisse Eigenschaften haben, die mit seinen eigenen korrespondieren. Die einzelnen Kinder in einer großen Familie sind zum Beispiel ganz verschieden, und doch besitzen alle Eigenschaften, die dem Familienstrom gemeinsam sind. Mit anderen Worten, die zur Welt kommende Seele verwendet das Familienkarma als Ausdrucksmöglichkeit; die Eltern erschaffen jedoch das Kind nicht, weder physisch noch geistig noch intellektuell. Sie sorgen für das umweltliche Bühnenbild.”

Warum erinnern wir uns von Hause aus nicht an frühere Existenzen?

Wenn unsere Seele uns mit unserem Vorrat an Erinnerungen versorgen kann, warum erinnern wir uns dann nicht an vergangene Leben?

Zunächst einmal ist auch diese Frage leider sehr unpräzise. Wir haben sehr viele Dinge in Sichtweite, die als Monumente unserer gesamten Seelenexistenz aufzufassen sind, innerhalb des letzten Abschnitts haben wir es schon kurz gesehen. Was wir mit der vorliegenden Frage eigentlich meinen ist soviel wie “Warum erinnern wir uns nicht an die Umstände unseres letzten Lebens?”. Auf beide Fragen wird in diesem Abschnitt eingegangen.

Charakter als Seelen-Vorrat

Als Monument unserer Seele zählt, wie geschrieben, schon unser aktueller Charakter. Zwei eineiige Zwillinge können bei identischen Genen und gleichen Umweltbedingungen recht verschiedene Charaktere haben. Da ihre Seelenaspekte ähnlich der der Eltern sind, sind sie zwar sicher nicht von Grund auf verschieden, aber können dennoch mit äußeren Einflüssen vollkommen anders umgehen — und hier sind nicht die sozio-dynamischen Aspekte gemeint, wenn zwei Kinder zusammen aufwachsen.

Nehmen wir das Thema Ehrlichkeit. Eines beider Geschwister ist in jeder ernsten Situation, selbst wenn sie sein Ego bedroht, sofort offen, aufrichtig und bereit die Konsequenzen zu ertragen. Das andere windet sich, verschleiert, beschönigt, hält seine Intentionen im Verborgenen und flüchtet vor den Folgen seiner Handlungen. Die erste Seele hatte früher schon Unehrlichkeit als minderwertig erkannt, wodurch unbedingte Ehrlichkeit als Teil des inkarnierten Charakters präsent ist. Die andere Seele darf diesen Reifungsprozess noch erleben, ist unter anderem dafür hier.

Das charakterlich magerere Kind hatte sich die Geburt in diese Familie jedoch bewusst ausgesucht, da diese Familie das Thema Ehrlichkeit auf die Tagesordnung zu setzen scheint. Das suggeriert gleichzeitig, dass es in einer vorherigen Inkarnation schon einmal den Versuch zur Verbesserung unternommen hatte — sonst hätte es diesen Umstand nun ganz sicher gemieden, da er nicht mit dem eigenen Selbst harmonieren würde.

Erinnerungen der Seele als Grundlage des inkarnierten Selbst

Wir können Charakter somit als Folge der Seelen-Erlebnisse, und damit als eine Form der Erinnerung ansehen. Schauen wir uns innerlich an, sehen wir die Summe unserer uralten Erinnerungen.

Kreativität und co sind ebenfalls solche Erinnerungen. Alle guten und schlechten Eigenschaften sind die Folge gelungener und misslungener Konfrontation unserer früheren Schwächen. So kann es kommen, dass zweijährige Kinder Jive tanzen.

Warum erinnern wir uns also nicht direkt an die Umstände unserer letzten Leben? Wir sehen nun schon einmal, dass es ein echter Segen sein kann, dass wir gewisse Umstände vergessen haben. Der Mensch lernt durch Leid und größere Fehler am besten, doch schmerzliche Erinnerungen, die heute keine Rolle mehr spielen, würden uns eher belasten als unserem Weg dienen. Das Karma ist aber natürlich noch immer vorhanden und Zeuge unserer Vergangenheit. Um der Frage der Erinnerung näher auf die Schliche zu kommen, müssen wir uns das Ego anschauen.

Welcher Zusammenhang besteht zwischen vergangenen Leben und dem persönlichen Ego?

Wir sehen langsam, dass sich die emotionale und intellektuelle Grundsubstanz in der Seele befindet, und dort inkarnieren darf, wo sie weiter lernen kann und möchte. Dabei geschieht jedoch ein interessanter Effekt. Die Persönlichkeit, die ein Mensch in seinem körperlichen Dasein entwickelt, ist immer wieder einzigartig. Wir können sagen: ein Mensch lebt nur ein Mal. Steht das im Widerspruch zur Wiedergeburt? Nein, denn Reinkarnation bezieht sich auf die Seele. Die jeweils völlig neue Struktur einer inkarnierten Seele im Gehirn, die einen freien Willen besitzt und als Einheit mit dem Körper in der materiellen Welt agiert, nennen wir Ego. Das Ego trennt uns gedanklich von anderen Menschen ab und ist in jedem Leben völlig unterschiedlich.

Wenn wir uns geistig, emotional, moralisch und spirituell entwickeln wollen, dann ist diese Trennung auch gut so. Wir inkarnieren nicht zum Selbstzweck, sondern weil wir uns Aufgaben gestellt haben, etwas Neues lernen wollen. Das bedeutet aber, dass die aktuelle “Seelen-Persönlichkeit” nicht mehr genügt, man über seine Möglichkeiten hinaus wachsen möchte, und daher eine neue, “losgelöste” Persönlichkeit benötigt, die sich völlig neu entfalten kann. Die Erfahrungen der Seele sind im Informationsvorrat vorhanden, darum sind wir in unserer Entwicklung genau dort wo wir sind. Natürlich kann uns das Ego auch im Weg stehen, aber das steht auf einem anderen, psychologischeren Blatt.

Separate verbundene Menschen

I c h – D u – E r – S i e – E s – W i r – I h r – S i e

Nun wird deutlicher, weshalb wir uns nicht auf Anhieb an Details, d.h. Umstände unserer letzten Leben erinnern können: wir waren daran nicht beteiligt. Mit “wir” meine ich gerade natürlich unsere Egos, unsere aktuellen Persönlichkeiten. Sie haben nichts mit einer der vergangenen Inkarnationen zu tun. Lernen wir allerdings Kontakt zu unserer Seele aufzubauen, sind auch alle Details der Inkarnation von Aspekten dieser, unserer Seele abrufbar. Das ist spannend und kann therapeutisch wertvoll sein, um uralte Belastungen aufzuheben, ist aber für die eigene Entwicklung zunächst keineswegs notwendig.

Nehmen wir zur weiteren Erläuterung die Metapher des Schauspielers. Eine Person, viele Rollen. In jedem Film sehen wir Johnny Depp in einer vollkommen anderen Rolle. In Fluch der Karibik als Piraten-Kapitän, in Sweeney Todd als Serienmörder. Was ist Johnny Depp nun? Ein Charakterdarsteller, der erlebt hat, was beide Rollen erlebt haben.

Natürlich spielt eine Seele niemandem etwas vor. Zwischen Seele und Ego gibt es aber eben einen sehr großen Unterschied. Sweeney Todd und Jack Sparrow sind sich nie begegnet, werden sich nie begegnen, haben keinerlei Bezug zueinander, außer dass sie in einer völlig anderen Dimension von ein und der selben Instanz gelenkt wurden.

Welche Rolle spielt das Universum?

Was ist das Universum denn eigentlich? Wir sehen gern nur unsere Erde, die wir weder zu schätzen wissen noch begreifen, dass sie Teil von übergeordneten Strukturen und Gesetzmäßigkeiten ist. So ist es auch mit uns als Menschen.

Die moderne Quantenphysik kommt nun nicht länger drum herum, dass hinter der Struktur und dem Verhalten von Elementarteilchen eine geistige Beeinflussung liegt. Das zeigen Experimente wie Schrödingers Katze, bei denen klar wird, dass das Resultat eines Experiments vom Beobachter abhängig ist. Materie wird also durch geistige Aktivität beeinflusst.

So spannend das im Kleinen ist, so spannend ist es auch im Großen — nur, dass wir damit im Alltagsverständnis noch weniger anfangen können. Machen wir es also kurz: das Universum ist ein Ausdruck von Intelligenz, Weisheit und Mitleid. Eine rein energetisch beschaffene Wesenheit (kein Mann mit weißem Bart, kein Turban, kein Dreizack oder sonstiger Firlefanz) greift wie jeder Organismus steuernd, ordnend und wechselseitig bereichernd auf alles ein, was Teil von ihm ist. Hier wird nicht bestraft und auch nicht eingeschränkt, aber bei Bedarf und Anfrage gern geholfen.

Universum, Mensch, Liebe

Engaging Universe

Vor allem aber werden Mechanismen bereitgestellt, damit dieser universelle Geist sich auf jedwede Weise erfahren kann, die möglich ist — und dazu gehören Gesetze wie jenes das besagt, dass evolutionäre Entwicklung von materiellen Körpern stattfinden kann, aber auch, dass geistige Entwicklung der übergeordneten Seelen (Aspekte des Universums) stattfinden darf. Ersteres ist übrigens auch nur eine Folge des letzteren, aber das soll nicht Thema sein.

Was ist nun Inhalt des letzteren Gesetzes? Wenn Körper noch nicht viel länger durchhalten als 100 Jahre, darf eine Seele diese Zeit nutzen und natürlich auch jederzeit wieder neu inkarnieren. Wenn sie sich als bereichert genug ansieht, braucht sie das übrigens auch nicht mehr. In jedem Fall beschützen die Gesetze des Universums den Menschen vor allem, was seine Entwicklung behindert, sofern der Freie Wille dem nicht entgegensteht.

Evolution, d.h. Entwicklung, ist aber immer in die Zukunft gerichtet. Das Ergebnis einer reflektierten Vergangenheit ist durch die beschriebenen Charaktereigenschaften und ihren Auswirkungen auf die aktuelle Persönlichkeit als Erinnerung vollkommen ausreichend. Mehr Erinnerungen sind nicht zwingend notwendig, können sogar behindern, belasten und den Weg erschweren — es wäre kein sehr weises Universum, wenn es das zuließe. Der Tod ist ein geniales Konzept. Er lässt vergessen und weiter streben. In jedem Treppenhaus gibt es mehrere Aufgänge, und das ist gut so. Sobald wir bereit sind, spüren wir mehr.

Warum ist der Begriff RE-Inkarnation eigentlich falsch?

Wir Menschen verstehen bislang alles sehr sequenziell:

  • “Erst stehe ich auf, dann frühstücke ich.”
  • “Erst habe ich ein Leben im Jahr 1752, im Jahr 1810 sterbe ich, und beginne mein nächstes Leben im Jahr 1811.”
  • etc.

Auch wenn das raumzeitlich, wie wir es verstehen, stimmig wirkt, ist es dennoch nicht ganz richtig.

Wie zuvor schon erläutert: Alles passiert gleichzeitig. So auch unsere verschiedenen Leben. Wir ändern jedoch mehrere billionen Mal pro Sekunde die Frequenz, wodurch unser Eindruck von Zeit erst entsteht. Wir haben im Beitrag über Raum und Zeit darüber gesprochen.

Doch genau wie unser jetziges Leben eigentlich nicht sequenziell abläuft, sondern nur in Form unterschiedlicher Frequenzen existiert, so verhält es sich auch mit vergangenen Leben. Sie finden in einer anderen (oder “alten”, wenn Du so möchtest) Frequenz von uns statt.

Jetzt wo unsere Fähigkeit zur bewussten Veränderung der eigenen Wahrnehmungsfrequenz reift, wachsen auch unsere Erinnerungen an andere Inkarnationen. Es ist also keine WIEDER-Geburt in dem Sinne, sondern eine gleichzeitige vielfache Verkörperung in unterschiedlichen Frequenzbereichen. Genau wie in unserem Fernseher viele verschiedene Sender zeitgleich laufen, wir aber immer gerade nur einen einschalten und wahrnehmen.

Wie können wir uns an frühere Leben erinnern und was haben wir davon?

Diese Frage können wir aus der Perspektive des Kleinen und des Großen betrachten. Im Kleinen kann die Erinnerung an einschlägige Ereignisse vergangener Leben insofern Wunder wirken, als dass ganz plötzlich Altlasten abfallen, die unserer Vitalität einen enormen Sprung nach oben verschafft.

Doch im Großen wird es noch viel spannender. Wie mehrfach geschrieben, ist die Trennung in “Ich” und “Du” nur unserem Ego geschuldet, was aber in Anbetracht unserer aktuellen menschlichen Entwicklung auch seinen Sinn hat. Klammern wir das Ego einmal aus und sehen den unterschwelligen, stärker werdenden Kontakt, den die Menschen derzeit mit ihrer Seele aufnehmen, passieren weit interessantere Sachen.

Globaler Umbruch

Die Menschheit ist in einer großen Unruhe. Das vertraute Leben der letzten paar tausend Jahre hat langsam nichts mehr zu bieten. Es ist ein stiller Umbruch im Gange, der schleichende Wandel in ein völlig neues Zeitalter. Eine spirituelle Wende, wenn wir so wollen, die nichts mit den üblichen Religionskriegen zu tun hat, wartet auf uns. Es wird nicht sprunghaft sein, die Symptome sind jetzt schon ablesbar: Menschen bauen wieder eigenes Gemüse in ihren Gärten an, psychische Beschwerden rütteln den Einzelnen zur Entschleunigung wach, man beschäftigt sich mehr mit dem eigenen Wohlbefinden und dem Wohl der Umwelt, arbeitet vielleicht sogar am eigenen Bewusstsein.

Wald mit Sonnenstrahlen

Guten Morgen

Eine spirituelle Rückführung

Es wird eine Zeit kommen, in der sich dadurch auch im Kleinen ganz andere Dinge bemerkbar machen. Unterstellen wir für einen Moment, dass wir alle in der Lage wären uns mit unserer Seele bidirektional zu unterhalten. Uns wäre klar, dass wir uns bislang nur mit unserem Verstandsleben und der eigenen Persönlichkeit identifiziert haben. Unsere Eigeninteressen haben uns aufgezehrt, wir waren Sklave unseres Egos und unserer verwirrten Gesellschaft. Ab und zu spüren wir, wie es sein kann. Selbstaufopferung und bedingungslose Liebe scheinen ab und zu durch die dichten Vorhänge des Einzelnen.

Der Mensch wird in den nächsten Jahren sehr viel erwachsener werden. Die aktuellen Entwicklungen sind notwendig, um sich auf einen durch den Verstand geprüften, spirituellen Weg zu begeben, der durch die Gesellschaft sinnvoll gefördert wird. Er wird seine eigene Göttlichkeit entdecken und sie nicht länger beim Kreuz an der Wand suchen.

Sich von seinem eigenen Alltagsbewusstsein loszulösen, ist ein erster Schritt in diese neue Zeit. Ich freue mich darauf und hoffe meinen Beitrag zu leisten.

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Über den Autor

Dieser Blog-Beitrag wurde mit sehr viel Sorgfalt verfasst von:

  • Promovierter Wissenschaftler
  • Spiritueller Berater seit 2010
  • Autor mehrerer spiritueller Bücher
  • Achtsamkeitstrainer
  • Ausgebildeter Meditationslehrer
  • Zertifizierter Quantenheiler
  • Hypersensitive Person (HSP)
  • Kontakt: Erik@Herzwandler.net

8 Kommentare:

  1. Herzwandler
    Herzwandler

    24. Juni 2016 um 20:45 Uhr

    Herzlichen Dank und sehr gern, liebe Karin <3

  2. Leeres Bild Kommentar
    Karin

    24. Juni 2016 um 20:35 Uhr

    Lieber Erik,
    ich bin begeistert, wie verständlich Du Dinge rüberbringst, die ein Mensch verstehen kann, der gerade angefangen hat, sich bewusst zu werden.
    Danke, Karin

  3. Herzwandler
    Herzwandler

    22. Juni 2016 um 22:49 Uhr

    Herzlichen Dank! <3

  4. Leeres Bild Kommentar
    Elisabeth

    19. Juni 2016 um 14:47 Uhr

    Sehr gute Überlegungen!

    Vielleicht kann der Inhalt dieses E-Books (kostenlos) auch etwas Erhellendes zum Thema Reinkarnation beitragen:
    http://www.bookrix.de/_ebook-elisabeth-becker-schmollmann-existiert-ein-kommunikationssystem-zwischen-mikrobiom-und-rns/

  5. Herzwandler
    Herzwandler

    17. Dezember 2015 um 12:19 Uhr

    Liebe Petra,
    danke! Zuerst da war ein universelles Bewusstsein, bestehend aus Informationen und allgegenwärtigen Energien. Daraus entstanden organisierte Energiefelder, die sich immer weiter strukturiert haben, bis sie in Materie mündeten. Da Materie also nur Energie ist, ist Materie immer von Bewusstsein durchtränkt. Das mündete in “bewusste Materie” – sprich organischen Verbindungen. Ein frisch geborenes Universum hat sich immer weiter selbst erkannt, und dabei neue, bessere materielle Strukturen hervorgebracht, um sich noch besser zu erfahren. Reinkarnation und Evolution widersprechen sich in keinster Weise. Es ist aber eine Evolution die bewusstseinstechnische Wurzeln hat. Mit jeder Erfahrung reichert sich ein universeller Informationsvorrat an und verbessert seine energetischen Strukturen – und damit auch die Körper eines Menschen. Keineswegs waren aber Materie und Evolution zuerst da und die Seele hat das nur genutzt. Energien waren schon immer da, wären auch noch da wenn wir dem Universum alle Materie nehmen würden. Bewusstsein >> Information >> Ausdruck als Energie >> Formung von Materie >> Formung biologischer Strukturen >> Entwicklungs- und damit Wachstumsplatz für Bewusstsein.

    Ich hoffe das hilft :)

    Herzlich
    Erik

  6. Leeres Bild Kommentar
    Petra Höberl

    17. Dezember 2015 um 12:01 Uhr

    Das ist wirklich ein sehr interessanter und gut verständlicher Artikel! Vielen Dank dafür. Was ich noch nicht so ganz verstehe, ist dieses: so wie beim Huhn und das Ei, was war zuerst da? Oder beides gleichzeitig? Weil ja das eine oder das andere nicht sein kann? Ist es Evolution und die Seele hat das für sich genutzt? Jedenfalls hast du mir einige Fragen beantwortet:) lg Petra

  7. Herzwandler
    Herzwandler

    2. Februar 2015 um 21:23 Uhr

    Ganz großes Dankeschön :)

  8. Leeres Bild Kommentar
    Kathi

    2. Februar 2015 um 20:30 Uhr

    Wirklich beeindruckend geschrieben.Könnte den ganzen Tag von dir lesen :)

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